DIE LETZTE BOTSCHAFTERIN – ein Film von Natalie Halla

Und wieder großes Kino gab es am 16. Oktober in unserer matchBOX. Diesmal sogar in Anwesenheit der Filmemacherin Natalie Halla. Ihre international erfolgreiche Dokumentation “DIE LETZTE BOTSCHAFTERIN” erzählt die unglaubliche Geschichte von Manizha BAKTHARI, Einer Diplomatin ohne Regierung.

Es ist nun etwas mehr als 4 Jahre her, dass die Taliban Kabul, die Hauptstadt Afghanistans eingenommen haben. Es war der 22. August 2021, und vielen von uns haben sich die Bilder vom Flughafen und den verzweifelt an Flugzeugen hängenden Menschen eingebrannt, die damals versucht haben, dem Horror zu entfliehen. Bilder die im konkurrierenden Bilderwahnsinn schnell wieder vergessen wurden.

Damals vor 4 Jahren begann auch die Reise der Dokumentarfilmerin Natalie HALLA, die sich nach einem ZIB-2-Interview spontan entschloss, mit der Botschafterin Kontakt aufzunehmen und – nach einem ersten, gegenseitigen Abtasten – den Weg von Manizha Bakthari zu dokumentieren. Ohne zu wissen, wohin sie die Reise führen und wie lange sie dauern wird – an der Seite dieser unglaublich mutigen Frau, die als Botschafterin damals von einem Tag auf den anderen plötzlich ohne offizielles Mandat dastand, als Aktivistin jedoch die innere Pflicht spürte, ihren Weg für die Menschen in Afghanistan unbeirrbar fortzusetzen. Das Ergebnis: Ein poetisches und ein politisches Zeitdokument.

Ein kleines aber sehr pikantes Detail am Rande: als der Film am 11. September dieses Jahres erstmals in Salzburg gezeigt wurde, traf sich Innenminister Karner zeitgleich mit einer talibanischen Delegation, um „Organisatorisches bei den Abschiebungen nach Afghanistan“ zu besprechen, wie er meinte. Der Aufschrei blieb auch diesmal aus. Terroristen als Logistikpartner? Offensichtlich für unseren Innenminister kein Problem.

Die Welt steht schon seit längerem Kopf. Und kaum jemand wundert sich noch, “was alles möglich ist.”