Spenden

Komplizenschaften

Wer auf unsere Webseite und dort auf Partner geht, der wird über folgende Erklärung stolpern: "Es gibt mehrere Möglichkeiten, aktiv zur werden. Unsere Partner sind Privatpersonen und Unternehmen, die unsere Arbeit unterstützen, indem Sie 1) Arbeit Suchende aufnehmen bzw. weiterbilden, 2) uns finanziell unter die Arme greifen oder 3) Lobbying in unsere Sache betreiben."

Diese drei Säulen unserer Partnerschaften sind in Zeiten wie heute, wenn eine geschichtsblinde und gewissenlose Politik es als ihre Aufgabe sieht, jeden Tag Angst, Neid und Ausgrenzung zu säen, anstatt Rahmenbedingungen für ein menschliches und zukunftsweisendes Miteinander zu schaffen, wichtiger denn je. In solchen Zeiten geben uns die Zeichen aus der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft die Gewissheit, dass wir nicht alleine und die vielen Hürden, die wir in unserer Arbeit jeden Tag erleben, keine uneinnehmbaren Windmühlen sind. Es sind Partner, die zu Komplizen werden – in Zeiten wie diesen.

Wir spüren, dass aufgeschlossen Unternehmen in diesem Land sich nicht länger vor den Wagen einer kleingeistigen und niederträchtigen Politik spannen lassen. Und wir spüren auch, dass es bei der Frage "Ausbildung oder Abschiebung" ums Ganze geht, weil damit plötzlich einzelne Menschen mit ihren Schicksalen ins Blickfeld rücken, die sich nicht mehr einfach mit populistischer Propaganda verdrängen und abschieben lassen.

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Als ich letzte Woche Buchhaltung machte für fairMATCHING - ja, auch das muss sein - bin ich über eine Zeile gestolpert, die mich ganz durcheinander gebracht hat. Eine Spende von oben am Berg, von Patrick und Mikela, den Hüttenwirten auf der wunderbaren GjaidALM, die von Anfang an unsere Sache verfolgt und uns unterstützt haben. Die Tränen, die ich in den Augen hatte, sind gar nicht so leicht zu erklären. Es sind Tränen des Mitgefühls mit denen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, Tränen der Wut gegen die da oben, denen ihr Zynismus keine Atemnot bereitet, und Tränen der Dankbarkeit, dass es auch Menschen wie euch gibt, die einfach so, aus heiterem Himmel, ein Spende an uns abschicken und im Betreff folgenden Zettel dazuheften: "Danke für Euren Einsatz!"

Manchmal frage ich mich, warum wir das tun. Und manchmal frage ich mich nicht. Patrick und Mikela, Ihr habt für so einen Moment gesorgt: Danke!